Forschung

Der Lehrstuhl für Management, insbesondere soziale Medien widmet sich den Fragen, wie digitale Technologien die Beziehungen zwischen Konsumenten und Unternehmen sowie zwischen Konsumenten untereinander beeinflussen. Neben einer Betrachtung sozialer Medien (z.B. Facebook, Twitter) im engeren Sinne liegt ein besonderer Fokus auf der Einbindung von sozialen Medien in übergreifende Kampagnen in mehreren Informations- und Vertriebskanälen (Cross-Channel Management) sowie der Nutzung von daraus resultierenden Kundendaten mithilfe von Personalisierungsansätzen. Die in der Forschung erzielten Ergebnisse werden auch zur Weiterentwicklung von Lehrveranstaltungen in den Bachelor- und Masterstudiengängen genutzt.

Im Lehrangebot für das Bachelorstudium lernen Studierende grundlegende Unterschiede zwischen digitalen und physischen Kommunikations- und Distributionskanälen kennen und entwickeln ein Verständnis für interaktive und soziale Marketing-Instrumente im Internet (Kurs „Digital marketing“). Im Masterstudium setzen sich die Studierenden mit psychologischen Entscheidungsmechanismen auseinander und reflektieren mit diesem Wissen typische Entscheidungsprozesse bei Kaufentscheidungen im Handel (Kurs „Decision-making in retailing“). Mit einem interdisziplinären Konzept analysieren Studierende, wie populäre Trends aus Bewegungen einzelner Konsumenten und Unternehmen entstehen und wie sich Populärkultur und Konsumentenverhalten dabei wechselseitig beeinflussen (Kurs „The fabrics of dreams – from trends in popular culture to consumer research). Die Themen Cross-Channel Management und Social Media werden zukünftig in weitere Lehrangebote einfliessen.

Ergebnisse der Forschung erscheinen in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften wie Journal of Marketing Research (JMR), Journal of Retailing (JR) und International Journal of Research in Marketing (IJRM). Aktuelle Publikationen erforschen den ökonomischen Wert von sozialen Medien für Unternehmen sowie die Auswirkung der sozialen Mediennutzung auf das subjektive Wohlbefinden von Konsumenten. Soziale Medien führen bei der Kundenakquisition häufig nicht zu den erwünschten positiven Effekten. Daher besteht ein Forschungsschwerpunkt darin herauszufinden, welche neuen Konzepte die Wirkung von sozialen Medien für das Marketing verbessern. Eine besondere Eigenschaft von sozialen Medien liegt darin, dass für Unternehmen mehr Kundendaten denn je zur Verfügung stehen. Forschungsprojekte zur Personalisierung untersuchen, wie der Kundennutzen mithilfe dieser Daten nachhaltig gesteigert werden kann und welche Auswirkungen sich dadurch auf das Konsumverhalten ergeben. Projekte zum Cross-Channel Management erforschen, wie Unternehmen digitale Kommunikations- und Distributionskanäle sinnvoll in das bestehende Leistungsversprechen integrieren können.

Prof. Dr. Oliver Emrich studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln und begann 2007 seine Promotion an der Universität St.Gallen zum Thema Cross-Channel Management. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, die mehrere Kommunikations- und Distributionskanäle führen, untersuchte er dieses Gebiet in zahlreichen Forschungs- und Praxisprojekten am Institute of Retail Management (Prof. Dr. Thomas Rudolph) der Universität St.Gallen. Nach Abschluss seiner Dissertation in 2011 verbrachte er einen Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Vor seinem Ruf als Professor für Management, insbesondere soziale Medien an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz war er Assistenzprofessor für Distributionsmanagement und E-Commerce an der Universität St.Gallen.